Ausstellungsansicht Artists' Conquest 2023
© Tilmann Finner

Artists' Conquest 2023

Auch in diesem Jahr erobern in der gemeinsamen Ausstellungsreihe Artists' Conquest der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und der Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH zeitgenössische Künstler*innen das historische Schloss Pillnitz und die Parkanlage.

  • Laufzeit 29.07.2023—31.10.2023

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Mit ihren großformatigen Werken ermöglichen die Kunstschaffenden eine neue Perspektive auf das einmalige Kulturdenkmal und die musealen Präsentationen. Als Ergänzung zur im September stattfindenden Ausstellung Paper Alive! - Papierkunst International der International Association of Hand Papermakers and Paper Artists (IAPMA) werden Kunstwerke aus Papier zu sehen sein. Die vielfältigen Positionen reichen von der wasserbetriebenen Papierdruckmaschine „Fortuna Wheel“, die in der Design Campus Summer School unter Future Farmers (USA, Belgien) entstand, über Papierperlenkunst von Sanaa Gateja (Uganda) bis hin zu therapeutischen Gruppenarbeiten des Peace Paper Projects (USA), die Kriegs- und Krisentraumata mittels Papierherstellung thematisieren und für die Ausstellung in Dresden mit ukrainischen Teilnehmerinnen des kolibri e.V. zusammengearbeitet haben.

Ausstellungsansicht Artists' Conquest 2023
© Tilmann Finner
Ausstellungsansicht Artists' Conquest 2023 Druckwalze des „Fortuna Wheel“, Futurefarmers

"Fortuna Wheel" von Futurefarmers

Diese hölzerne Druckmaschine, die an ein Mühlrad erinnert, wurde unter Anleitung des Künstler:innenkollektivs Futurefarmers hier in Schloss Pillnitz von Teilnehmenden der Design Campus Sommerschule 2022 entwickelt. Sie verknüpft die unbändige Urgewalt des Flusses und die sich im Kreis der Jahreszeiten stets wandelbare Natur mit der von Menschenhand erschaffenen Schlossanlage.. Angetrieben durch die Wasserkraft der Elbe entstanden mit ihr gedruckte Papierbahnen, deren Motive von der chinoisen Schloss- & Parkanlage und der umgebenden Flusslandschaft inspiriert sind. Futurefarmers sind eine internationale Gruppe, bestehend aus Künstler:innen, Architekt:innen, Anthropolog:innen und Landwirt:innen mit dem gemeinsamen Interesse, Partizipationsmöglichkeiten zu schaffen, die unseren kulturellen Kompass neu kalibrieren.

Papierpresse aus Holz im Hintergrund, davor Personen
© Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Tilmann Finner
Papierdruckmaschine „Fortuna Wheel“ von Future Farmers „The Untold River“, Workshop von Futurefarmers 2022 © KGM/SKD, Photo: T. Finner

"Home of Plenty" von Sanaa Gateja

Der ugandische Künstler Sanaa Gateja versteht das barocke Gelbe Teezimmer des Pillnitzer Wasserpalais mit seinem faszinierenden Dekor und seiner architektonischen Einzigartigkeit als einen Ort des Überflusses. Traditionelle Häuser in Afrika hatten wunderschön gepflegte Kornspeicher, die manchmal auch mit Kunstwerken geschmückt waren. Gatejas Kronleuchter hat die Form eines solchen Kornspeichers, der die Menschen am Tisch des Überflusses willkommen
heißt. Er wirft Licht auf den Esstisch und den prächtigen Raum und verstärkt das Gefühl von Freude und Glück. Sanaa Gateja ist ein Mixed-Media-Künstler und Schmuckdesigner, der mit recycelten und nachhaltigen Materialien — vor allem Papierperlen — arbeitet, um großformatige, komplexe Werke zu schaffen, die hoffnungsvolle Botschaften für unser Umfeld vermitteln sollen. Seine Werke bestehen aus recycelten Papierperlen, die auf Rindentuch aufgenäht sind.

© Sanaa Gateja
Table mats von Sanaa Gateja Detailansicht Changes 2, Papierperlen aus Präsident Obama‘s Wahlkampfmaterial, 2008 /Foto: Emma Photo
Ukrainian community members with Jana Schumacher & Drew Mattot

Peace Paper Project

Die Künstler und Vermittlerinnen des Peace Paper Project, Jana Schumacher und Drew Matott, führten kürzlich an der Hochschule für Bildende Künste Dresden einen Papierherstellungs-Workshop mit vertriebenen ukrainischen Familien durch. Die Teilnehmenden fertigten individuelle Kunstwerke an, indem sie Kleidungsstücke, die für die Gemeinschaft von Bedeutung waren/sind, in Zellstoff und dann in Papier verwandelten. Nach dem Schöpfen der Papierbögen wurden die Teilnehmenden eingeladen, ihre Werke mithilfe des Schablonendruckverfahrens und unter Verwendung von fein verarbeiteten und pigmentierten Baumwollfasern zu verzieren. Der Workshop bot hierbei einen kreativen Raum, in dem die Teilnehmenden die Papierherstellung nutzen konnten, um über das Erlebte nachzudenken und ihre eigene Geschichte zu erzählen. Die Ergebnisse werden hier gezeigt.

gelbe Flüssigkeit in einem Rahmen zum Papierschöpfen
© Foto: Stina Leek, Salome Kurtsikashvili
Workshop "Peace Paper Project" in Estland 2022 Peace Paper Project Workshop in Estland/2022, Foto: Stina Leek, Salome Kurtsikashvili

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Link Pflanzenfieber

Auf nachhaltige, künstlerische Herstellungsprozesse von Papier verweist auch die parallel im Kunstgewerbemuseum gezeigte Ausstellung Pflanzenfieber. Botanik, Mensch, Design .

Eine Kooperation mit

In Kooperation mit

Förderer des "Peace Paper Project"

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