Ausstellungsansicht "Spoon Archaeology"
© Helena Reinsch

Spoon Archaeology

London Design Biennale 2021

Mit dem konsumkritischen Projekt „Spoon Archaeology“ beteiligt sich das Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) an der diesjährigen London Design Biennale 2021. Unter der künstlerischen Leitung der britischen Künstlerin und Bühnengestalterin Es Devlin widmet sich die dritte Biennale in Reaktion auf die dramatischen Auswirkungen der Pandemie der Fragestellung: Können wir eine bessere Welt gestalten?

  • Laufzeit 01.06.2021—27.06.2021
Öffnungszeiten

Mo - So, 11:00 - 19:15 Uhr

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Die Präsentation wird von Thomas A. Geisler, dem Direktor des Kunstgewerbemuseums und Initiator des neugegründeten Design Campus in Schloss Pillnitz, kuratiert und von den Designern Kai Linke und Peter Eckart gestaltet. Die Schau findet vom 1. bis zum 27. Juni 2021 im Londoner Somerset House statt. Begleitet werden die Installationen von zahlreichen Online-Programmpunkten, die sich den Themen einer nachhaltigen Lebensgestaltung mit globalem Anspruch widmen.

Ausstellungsansicht "Spoon Archaeology"
© Heiko Prigge
Ausstellungsansicht "Spoon Archaeology"

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Den Kern der Installation bildet die umfangreiche Sammlung an Wegwerfbestecken aus Kunststoff und anderen Materialien, die die Designer über viele Jahre als Studienobjekte gesammelt haben. Plastik-Bestecke sind ein globales Phänomen und auch ein globales Problem. Als Wegwerfprodukte werden sie massenhaft hergestellt, sind günstig, leicht zu transportieren und lassen sich genauso einfach entsorgen, wie sie benutzt worden sind. Sie sind Symbol unserer globalisierten Logistik und Wegwerfkultur.

Inszeniert als archäologische Exponate, Kuriositäten und Faszinosa, sind diese Objekte Zeitzeugen einer gerade beendeten Ära und geben Auskunft über den Zustand der globalen Konsumgesellschaft. Filme und Infografiken visualisieren einen Forschungsprozess auf der Suche nach Alternativen zu Plastikgeschirr. Untersucht werden Produktionskreisläufe und Materialflüsse wie auch kulturanthropologische Aspekte von Essgewohnheiten.

Ausstellungsansichten

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Ein wichtiger Bestandteil der Installation ist die wenig bekannte Filmdokumentation „Banana Leaf“ aus dem Archiv des US-amerikanischen Designerpaars Ray und Charles Eames aus dem Jahr 1972, die die Reduktion des Tafelgeschirrs auf ein einfaches Bananenblatt als höchste Stufe der Essenskultur in Südindien zelebriert. Die Installation wirft dabei weitreichende Fragen zum Spannungsverhältnis zwischen Design und dem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen auf.

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Hintergrund des deutschen Beitrags ist das ab dem 3. Juli 2021 geltende Verbot von Kunststoffbesteck in der Europäischen Union. Die in den letzten Jahrzehnten produzierten Einwegbestecke werden damit zu Artefakten der jüngsten Vergangenheit. Als Exponat vermittelt Besteck nicht nur den Kontext ihrer Benutzung oder ihres Kulturkreises, sondern gibt Rückschlüsse auf die Speisen, die ebenso Teil der optimierten Nahrungsaufnahme sind. Auch Essenwerkzeuge passen sich den Entwicklungen des menschlichen Lebens an und sind damit wichtige Akteure unserer Tisch- und Esskultur sowie Technikgeschichte.

Kai Linke, "Spoon Archaeology"
© Liun Kim
Kai Linke, "Spoon Archaeology" London Design Biennale 2021

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