© Klemens Renner

Rudolf Horn

Wohnen als offenes System

Rudolf Horn gehört zu den bedeutendsten deutschen Designern der Nachkriegsgeschichte. Seine Visionen von einer größtmöglichen Variabilität von Möbeln und später Wohnungen sowie vom „Nutzer als Finalisten“ wurden zu Leitmotiven seines Schaffens. Sie markieren wichtige Zäsuren der Designgeschichte und sind heute unter Stichworten wie „Open Design“, „Co-Creation“ oder dem „Prosumenten“, dem selbstoder mitproduzierenden Konsumenten, aktueller denn je.

  • Laufzeit 24.11.2019—22.03.2020

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Das Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden widmet dem Designidol eine Ausstellung, die seine Visionen auf unterschiedlichen Ebenen vermittelt. „Für wen willst du das machen?“ wurde zu einer beherrschenden Frage und hört sich erfrischend im heutigen Kontext an. Der 1929 in Waldheim geborene Designer Rudolf Horn wurde vor allem mit den Montagemöbeln der Deutschen Werkstätten (MDW) berühmt, die er gemeinsam mit Eberhard Wüstner in den Jahren 1966/67 in seinem Leipziger Atelier konzipierte. Hier wurde die Idee der Variabilität für den Nutzer in die Praxis umgesetzt.

© SKD, Foto/GIF: Georg Rothe
MDW zum Selberbauen

Das sogenannte MDW-Programm

Das sogenannte MDW-Programm sollte nicht als fertiges Möbel, sondern als variabel-funktionales Baukastensystem den individuellen Bedürfnissen der Nutzer zur Verfügung stehen, das erst in der Wohnung Gestalt aufnahm. Im Auftrag des VEB Deutsche Werkstätten Hellerau wurde es entwickelt, 1967 mit großem Erfolg auf der Leipziger Messe vorgestellt und in der Folge fast 30 Jahre von dem Unternehmen hergestellt. Das Konzept der Variabilität dachte Rudolf Horn revolutionär weiter und übertrug es bald auf das Raumgefüge der gesamten Wohnung.

© Klemens Renner

Die Ausstellung

Die Ausstellung stellt neben dem MDW-Programm weitere Projekte Horns wie die Variable Wohnung aus dem Jahr 1969 und das Pilotprojekt des nutzerdefinierten Wohnens – den Experimentalbau in Rostock – vor. Die als Intervention in das „Schaudepot Deutsche Werkstätten“ konzipierte Ausstellung versteht sich als Hommage zum 90. Geburtstag Horns und präsentiert neben seinen Projekten zahlreiche Geschichten der „Nutzer“ rund um das MDW-Programm. Zudem ist ein interaktives Wohnlabor eingerichtet, welches Horns Ideen der variablen Einrichtung für Groß und Klein erlebbar macht.

Vom 24. November 2019 bis 22. März 2020 wird die Ausstellung im Deutschen Stuhlbaumuseum Rabenau gezeigt

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