Frontalansicht eines Sportwagens
© SKD, Foto: Stephan Floß

MELKUS. Die ideale Linie

Ende der 60er Jahre entstand in Dresden ein Sportwagen, der Aufsehen erregte. Der MELKUS RS1000 - ultraflach, markante Radhäuser, ein elegant geschwungenes Heck und zwei Flügeltüren. Ford GT 40, Ferrari Dino, Lamborghini Miura und die unvergleichlichen Flügeltüren des Mercedes 300 SL, die Traumwagen des Westens, standen für den RS1000 Pate. Der Erbauer dieses Autos war Heinz Melkus, der berühmteste Rennfahrer der DDR. Bereits vor dem RS1000 baute er Rennwagen, den großen Vorbildern von Cooper, Lotus und Lola folgend.

  • Laufzeit 11.03.2010—16.05.2010

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Optisch und durch konsequente und stetig verbesserte Gewichtsreduktion konnten seine Kreationen anfangs den berühmten Vorbildern durchaus Paroli bieten, aber der 3 Zylinder-2 Takt-Motor aus dem Wartburg – auch das Chassie stammt vom Wartburg 353 – setzte den Autos Grenzen. Karosserieschmieden, die Traumautos in Kleinserien bauen, sind nichts Neues. Sie prägten den Automobilbau von Anfang an. Aber in der DDR waren individuelle Autos nicht vorgesehen. Gerade deshalb ist der MELKUS RS1000 mehr als jedes andere Auto die Quintessenz markanter Designelemente der ausgehenden 60er Jahre. Er setzte keine Wegmarken, denen andere Designentwürfe folgten, vielmehr fasste er diese zusammen.

Ansicht eines Sportwagens mit geöffneten Türen
© SKD, Foto: Stephan Floß
Melkus RS1000 GT123 Vierzylinder-Reihenmotor von Audi

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Wenn 40 Jahre später die charakteristischen Designelemente des RS1000 für eine neuen Melkus, den RS2000, wieder aufgegriffen werden, dann findet der Impuls der ausgehenden 60er Jahre eine späte Fortsetzung. Er passt perfekt in das Retrodesign der vergangenen Jahre, ist nun aber auch technisch auf der Höhe der Zeit. Die Ausstellung zeigt drei Autos der Firma MELKUS, den Formel III Rennwagen MELKUS 64 (‚Zigarre‘) von 1964, den seit 1966 entwickelten und von 1970 bis 1979 in 101 Exemplaren gebauten Sportwagen RS1000 und den auf der IAA in Frankfurt 2009 vorgestellten RS2000, die neuste Kreation von MELKUS. Hinzu kommen Entwurfsmodelle und Tape-Renderings. Die Entdeckung für die Ausstellung sind jedoch Entwürfe und Ausführungszeichnungen, die sich im Archiv der Firma Melkus befinden und bislang nie gezeigt wurden. Sie machen das Entstehen von Renn- und Sportwagen nachvollziehbar. Manch überraschender Fund ist auch darunter, wie nicht realisierte Entwürfe zu einem Wartburg 353 Coupé und Roadster. 

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