Dekoration in Form einer goldenen Sonne
© Kunstgewerbemuseum, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Blend3/ Frank Grätz

Fait à Paris. Die Kunstmöbel des Jean-Pierre Latz am Dresdner Hof

Die Sonderausstellung des Kunstgewerbemuseums der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden in den Paraderäumen des Residenzschlosses wird als Abschluss des umfangreiches Forschungs- und Restaurierungsprojektes erstmalig diese Möbel in ihrem ganzen Umfang vorstellen.

  • Laufzeit 19.10.2024—02.02.2025
  • Öffnungszeiten täglich 10—18 Uhr, Dienstag geschlossen
  • Eintrittspreise regulär 14 €, ermäßigt 10,50 €, unter 17 frei, ab 10 Pers. 12,50 €
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Das Kunstgewerbemuseum Dresden

Das Kunstgewerbemuseum Dresden besitzt heute die weltweit größte und wichtigste Sammlung an Prunkmöbeln des berühmten Pariser Kunsttischlers Jean-Pierre Latz (1691–1754). Der Bestand umfasst 30 Einzelobjekte bzw. 20 Ensembles. Sie spiegeln auf beeindruckende Weise die Kunst und Prachtentfaltung am Hofe von August III. und seines Premiers Heinrich Graf von Brühl wider.

Einen tiefen Einschnitt erfuhr die Möbelsammlung mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges. Während der Auslagerung und der Zeit unmittelbar nach dem Krieg entstanden an den Möbeln Schäden, die eine grundlegende Restaurierung notwendig machten. Aufgrund der allgemein kritischen Zustände der Nachkriegszeit und bedingt durch mangelnde Ressourcen mussten die Stücke magaziniert werden und versanken so in Vergessenheit. Bis jetzt!

Pendule Ansicht von vorn, Paris, 1739
© SKD, Foto: Elke Estel/Hans-Peter Klut
Pendule Ansicht von vorn, Paris, 1739 Gehäuse: Jean-Pierre Latz Uhrwerk: Gault à Paris

Einen tiefen Einschnitt

Durch die seit 2017 erfolgte Konservierung und Restaurierung können diese herausragenden Kunstwerke nun erstmalig seit über 80 Jahren das Depot verlassen und wieder im Rahmen der Sonderausstellung bewundert werden.

Der im Kurfürstentum

Der im Kurfürstentum Köln geborene Jean-Pierre Latz wanderte, wie viele deutsche Kunsttischler, 1719 nach Paris aus. Latz Fähigkeit, die Akkuratesse der deutschen Handwerkskunst mit der Exklusivität des französischen Geschmacks zu vereinen, reihten ihn an die Spitze der französischen Kunsttischler (Ébénisten) der Zeit Ludwig XV.  Besonderheit an Latz‘ Oeuvre ist die Spannbreite in seiner Stilentwicklung. Seine Entwürfe bewegen sich zwischen dem tragend-opulentem der Zeit von Ludwig XIV. und dem flirrend-luftigem des aufkommenden Rokokos. Seine Arbeiten zählen zu den Spitzenstücken, die die Pariser Kunsttischlerei Mitte des 18. Jahrhunderts hervorgebracht hat und waren begehrte Statusobjekte an europäischen Höfen. Möbeloberflächen aus kostbaren Einlegearbeiten (Marketerien) aus Schildpatt und Messing, später aus erlesenen Tropenhölzern beeindrucken die Betrachter bis heute.

Dekoration in Form einer goldenen Sonne
© Kunstgewerbemuseum, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Blend3/ Frank Grätz
Detail des Piedestals/ Jean-Pierre Latz (zugeschrieben), Paris, ca. 1739

Seine Arbeiten

Die in seiner eigenen Werkstatt – gegen die Zunftbestimmungen – hergestellten, plastischen Beschläge (Bronzen) für die Möbel, machten zwar seine Kreationen zu begehrten Unikaten, riefen aber auch den Neid der Zunftkollegen hervor. Die in diesem Zusammenhang angefertigten Gerichtsprotokolle erlauben uns heute einzigartige Einblicke in die Werkstattprozesse. 

Neben August III. von Polen (Friedrich August II. Kurfürst von Sachsen, 1696-1763) und seinem Premierminister Heinrich Graf von Brühl (1700 – 1763) erwarb insbesondere auch ihr größter politischer Kontrahent Friedrich der Große (1712 – 1786) ein beachtliches Konvolut dieser Möbel. Weiterhin konnte in Parma ein großer Bestand nachgewiesen werden, der vermutlich von der Tochter Ludwigs XV. Marie Louise Élisabeth de Bourbon erworben wurde.

prunkvoll verzierte Uhr
© Kunstgewerbemuseum, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Blend3/Frank Grätz
Pendule auf Piedestal / Jean-Pierre Latz (zugeschrieben); Uhrwerk: Etienne le Noir les fils à Paris, ca. 1740

In der Ausstellung

In der Ausstellung werden die eigenen Bestände des Kunstgewerbemuseum Dresden durch seltene Leihgaben der Stiftung Preußischen Schlösser und Gärten sowie des Palazzo Quirinale in Rom [Möbel aus Parma] ergänzt. Weitere Highlights der SKD-Sammlung vervollständigen das Bild der Zeit.

Neue digitale Führungsformate erlauben Bestände aus Museen weltweit live einzubeziehen. Virtuelle Präsentationen der HTW-Dresden ermöglichen zudem einen Einblick auf die bislang unbekannten Konstruktionsweisen von Latz’schen Möbeln. 

Thronsaal mit Einrichtungen
© Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Blend3/Frank Grätz
Ansicht des rekonstruierten Audienzgemachs im Dresdner Residenzschloss

Objekte & Einblicke

Programm

Forschung

eine Frau untersucht Details mit dem Mikroskop
© SKD, Foto: Martin Förster
Publikation zum Download

Broschüre

Pendule Ansicht von vorn, Paris, 1739
© SKD, Foto: Elke Estel/Hans-Peter Klut
Bildung und Vermittlung

Angebote für Schulklassen

Jugendliche mit Stift und Papier
© Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: David Pinzer

Schirmherrschaft

Schirmherrschaft

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