Der im Kurfürstentum
Der im Kurfürstentum Köln geborene Jean-Pierre Latz wanderte, wie viele deutsche Kunsttischler, 1719 nach Paris aus. Latz Fähigkeit, die Akkuratesse der deutschen Handwerkskunst mit der Exklusivität des französischen Geschmacks zu vereinen, reihten ihn an die Spitze der französischen Kunsttischler (Ébénisten) der Zeit Ludwig XV. Besonderheit an Latz‘ Oeuvre ist die Spannbreite in seiner Stilentwicklung. Seine Entwürfe bewegen sich zwischen dem tragend-opulentem der Zeit von Ludwig XIV. und dem flirrend-luftigem des aufkommenden Rokokos. Seine Arbeiten zählen zu den Spitzenstücken, die die Pariser Kunsttischlerei Mitte des 18. Jahrhunderts hervorgebracht hat und waren begehrte Statusobjekte an europäischen Höfen. Möbeloberflächen aus kostbaren Einlegearbeiten (Marketerien) aus Schildpatt und Messing, später aus erlesenen Tropenhölzern beeindrucken die Betrachter bis heute.