Textildesignerin

Margaret Leischner

 * 15. April 1907 in Bischofswerda
† 18. Mai 1970 in Maplehurst, GB
Geb. Frida Margarete Leischner, auch Frida Margret Leischner, Margarete Leischner, Margret Leischner, Margrete Leischner

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Margaret Leischner

Margaret Leischner wurde in Bischofswerda als Tochter des Fleischermeisters Felix Arthur Leischner und seiner Frau Anna Frieda geboren. 1911 zog die Familie nach Dresden, wo sie die Bürgerschule besuchte. Nach einem kurzen Studium 1926 an der Kunstgewerbeschule Dresden wechselte sie 1927 zur Weberei-Werkstatt des Bauhaus Dessau unter Gunta Stölzl, wo sie bis 1930 gemeinsam mit Anni Albers, Otti Berger u.a. auch die industrielle Herstellung neuartiger Gewebe studierte. Bereits während des Studiums war Leischner 1930 - 1931 Assistentin von Gunta Stölzl. 1930 legte sie die Gesellenprüfung  vor der Weberei-Innung Glauchau ab und erhielt 1931 ihr Diplom am Bauhaus. Ihr Stoffentwurf Leno wurde 1931 auf dem Cover des Bauhaus-Magazins abgedruckt und wurde zur Ikone für Bauhaus-Stoffentwürfe. Leischner experimentierte, in der Tradition des Bauhaus, mit unterschiedlichsten Bindungen und Materialien und entwickelte metallisch glänzende Bezugsstoffe aus Cellophan und Kunstseide, u.a. auch für Mies van der Rohe. 

Nach Abschluss ihres Studiums arbeitete sie als Entwerferin für Mahlik-Lindemann in Itzehoe und 1931 - 1938 für Dewetex. Für die Dewetex, die einige Jahre Stoffmuster des Bauhaus Dessau im Programm hatte, entwarf Leischner vor allem Vorhang-, sowie strapazierfähige Bezugsstoffe für Kissen und Möbel, deren abstrakte Streifenmuster mit kontrastierenden Garnen und Garnstärken spielten. Gleichzeitig (1932 – 1936) leitete sie die Weberei der Textil- und Modeschule in Berlin und legte 1936 ihre Meisterprüfung vor der Handwerkskammer in Berlin ab.

Ihre Zusammenarbeit mit der Dewetex endete mit ihrer Emigration 1938 nach England. Dort etablierte sie sich schnell als Textildesignerin und war am Aufbau der Bezugsstoff-Firma Team Valley Weaving Industries in Gateshead beteiligt (1938 - 42). Leischner entwickelte 1944 - 1950 neue synthetische Garne für R. Greg & Co. in Stockport, als auch das neuartige Plastikwebgarn Tygon für Fothergill & Harvey zur Verwendung in Autositzbezügen. Die Designerin wurde 1948 Leiterin der Webabteilung des Royal College of Art (RCA), wo sie bis 1963 die Grundlagen des experimentellen Umgangs mit Textilien vermittelte. In den 1950er und 1960er Jahren entwarf sie Gewebe für die Innenausstattung von Flugzeugen (Airline BOAC), beriet Guy Rogers, Liverpool bei der Entwicklung von Möbelbezugsstoffen und entwickelte Acrylfasern für Chemstrand Ltd. 1955 reiste sie nach Kashmir zur Erneuerung der dortigen Handwebstuhl-Industrie. Außerordentlich erfolgreich war sie zudem Anfang der 1960er Jahre mit einer Kollektion von strapazierfähigen Sisalteppichen für Irish Ropes. Noch kurz vor ihrem Tod 1970 wurde Leischner zum Royal Designer for Industry durch die Royal Society of Arts ernannt. Sie war Gründungsmitglied der Textile Group of the Society of Industrial Artists.

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