Designerin und Innenarchitektin

Elisabeth (Lisl) Bertsch-Kampferseck

Lisl Bertsch -Kampferseck
* 28. September 1902 in München
† 21. Februar 1978 in Murnau am Staffelsee
Geb. Elisabeth Kampferseck, verh. Bertsch

Lisl Bertsch-Kampferseck
Lisl Bertsch-Kampferseck

Elisabeth (Lisl) Bertsch-Kampferseck (1902-1978)

Lisl Bertsch-Kampferseck kam als dritte Tochter des Münchner Architekten und Baumeisters Josef Kampferseck und Marie Kampferseck, geb. Settler, in München zur Welt.

Lisl Bertsch studierte von 1916 bis 1923 an der Münchner Kunstgewerbeschule unter anderem bei Adelbert Niemeyer. Bereits vor dem Abschluss ihres Studiums ab 1920 können die ersten Arbeiten der Designerin für die Deutschen Werkstätten im Rahmen der Deutschen Gewerbeschau verzeichnet werden. 1923 heiratete sie den Gestalter und Mitinhaber der Deutschen Werkstätten Karl Bertsch. Ein Jahr später trat Bertsch-Kampferseck in den Deutschen Werkbund ein. 1924 wurde auch die Tochter Evi geboren.

In den späten 1920er Jahren spezialisierte sie sich bei den Deutschen Werkstätten zunehmend auf Webetextilien und Teppiche und wurde als ständige Mitarbeiterin des Hauses geführt. Gemeinsam mit ihrem Mann war Bertsch-Kampferseck an vielen Projekten für die Innenausstattung von modernen Verkehrsmitteln wie dem Mitropa-Schlafwagen Nr. 22811 oder der Ausstattung des Überseedampfers New York tätig. Nach dem Tod Karl Bertschs 1933 folgten weitere Aufträge für textile Ausstattungen wie beispielsweise 1935 für das Kurhotel Oberschlema. 1936 entwarf sie das Interieur und Exterieur für den Doppelstock-Steuerwagen der Linke-Hofmann Werke AG Breslau. Neben Textilien hat Bertsch-Kampferseck auch einige wenige Möbel und ab 1929 Tapeten für die Deutschen Werkstätten entworfen. Sie gestaltete 1935 die DW-Ausstellung Deutsche Webstoffe in Dresden, in der sie auch mit eigenen Möbel- und Dekorationsstoffen vertreten war.

Erfolgreich blieb sie als Textil- und Tapetendesignerin bis in die 1960er Jahre tätig. Sie arbeitete in dieser Zeit vor allem für die von Adolf Schimon ab 1950 in der BRD wieder aufgebauten DeWeTex in Wolfratshausen. Auch ihre Tochter Evi Stohwasser und der befreundete Josef Hillerbrand entwarfen für dieses Unternehmen. Für die Reihe Neu-Deutsche Künstler-Tapete der Firma Erismann & Cie. schuf Bertsch-Kampferseck neben Hillerbrand oder Luise Dellefant zahlreiche Tapetenentwürfe.

Elisabeth Bertsch-Kampferseck lebte bis zu ihrem Tod in Murnau am Staffelsee.

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