Clara Möller - Coburg
* 10. April 1869 in Coburg
† 30. Oktober 1918 in München
Geb. Möller, verh. Ehmcke, gen. Möller-Coburg
* 10. April 1869 in Coburg
† 30. Oktober 1918 in München
Geb. Möller, verh. Ehmcke, gen. Möller-Coburg
Clara Möller wurde 1869 als erstes Kind des Oberlehrers Johannes Möller und seiner Frau Susanne, geb. Flinzberg, in Coburg geboren. Sie besuchte die Schule bis zu ihrem 15. Lebensjahr. Ersten Zeichenunterricht erhielt sie bei ihrem Vater, bildete sich selbst weiter und verdiente eigenes Geld unter anderem durch Kopieren von Gemälden und Erteilung von Zeichenstunden in Coburg.
Ab spätestens 1897 war sie in München, um dort Malerei zu studieren, zunächst in Privatateliers, später an der Damen-Akademie. Nach ihrem Wechsel zum Kunstgewerbe war sie 1900 und 1901 Schülerin von Maximilian Dasio in seinem Atelier. Im Jahr 1901 unternahm sie mit drei Künstlerkolleginnen eine Studienreise nach Italien. Im selben Jahr wurden in der Ersten Ausstellung für Kunst und Handwerk in München eine ihrer Stickereiarbeiten, 1902 mehrere Textilarbeiten auf der Prima Esposizione Internazionale d’Arte Decorativa Moderna in Turin gezeigt. Von 1902 bis 1904 war Möller-Coburg Mitarbeiterin in der von Fritz Helmuth Ehmcke, Georg Belwe und Friedrich Wilhelm Kleukens 1900 gegründeten Steglitzer Werkstatt in Berlin. Sie baute dort aus eigenen Mitteln die Stickerei- und Modeabteilung auf und unterrichtete insbesondere Maschinenstickerei. Gleichzeitig entwarf sie für die Auftraggeber der Werkstatt Buchschmuck sowie sachlich-humorvolle Werbe- und Gebrauchsgrafik und war auf mehreren Ausstellungen mit Maschinenstickereien und Entwürfen für Reformkleider präsent.
Der geschäftliche Misserfolg der Steglitzer Werkstatt bewog Ehmcke, im Herbst 1903 einen Ruf von Peter Behrens an die Kunstgewerbeschule Düsseldorf anzunehmen. Auch Möller-Coburg bekam mehrere alternative Arbeitsangebote. Als Lehrerin für Entwurf und Ausführung von Textilarbeiten an der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule Magdeburg unter Direktor Emil Thormählen baute sie vom April 1904 bis Februar 1905 die Textilklasse auf. Im Jahr 1904 erhielt sie von ihrem ehemaligen Lehrer Dasio an der Kunstgewerbeschule München einen Lehrauftrag angeboten. Auf Grund der Verlobung mit Ehmcke entschied sie sich gegen die Stelle und zog nach der Heirat 1905 nach Düsseldorf.
Möller-Coburg behielt ihren Künstlerinnennamen bei und war weiter selbstständig tätig, auch nach der Geburt der Kinder Susanne (1906–1982) und (Johann) Caspar (190–1995): Sie entwarf Textilarbeiten, Kinderkleidung, aber auch Spielzeug für die Deutschen Werkstätten, Verpackungen für die Parfümerie Hager in Stettin oder Puppenkorbmöbel für die F. Baudler Rohrmöbelfabrik in Coburg. Zwischen 1908 und 1912 waren ihre Entwürfe wiederholt auf Ausstellungen zu sehen. Im gleichen Zeitraum wurde eine von Ehmcke und Möller-Coburg noch in Steglitz konzipierte gemeinsame Wanderausstellung ihrer Arbeiten in mehr als zwanzig Orten in Deutschland und der Schweiz gezeigt. Für das von Ehmcke bei der Dritten Deutschen Kunstgewerbeausstellung in Dresden 1906 entworfene Bücherzimmer schuf Möller-Coburg Teppich und Vorhänge, für dessen 1907 bei der Deutsch-Nationalen Kunst-Ausstellung in Düsseldorf gezeigten Raum Wandbespannungen.
Im Jahr 1913 wechselte Ehmcke an die Kunstgewerbeschule in München, die Familie lebte ab dann ebendort. Es ist davon auszugehen, dass Möller-Coburg ihre künstlerischen Tätigkeiten dort weitgehend aufgegeben hat.
Clara Möller-Coburg starb am 30. Oktober 1918 in München an der Spanischen Grippe.