Gruppenbild der Designer und Kuratoren der Ausstellung
© DSL studio, Foto: Marco Cappelletti

Friends + Design

Freundschaft ist in Zeiten der globalen Konkurrenz ein rares Gut geworden. Auch unter kreativen Menschen waren und sind Freundschaften ein Weg, um die eigene Arbeit unter den wohlwollendkritischen Augen des Anderen zu verbessern.

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Um einige ganz besondere Freundschaften zu feiern, haben die Kuratorinnen Tulga Beyerle und Maria Cristina Didero sieben Designer eingeladen, ihre Freundschaften in eigens für die Ausstellung geschaffenen Projekten sichtbar zu machen. Basierend auf sehr unterschiedlichen Aufgabenstellungen, zeugen die neu entstandenen Werke von der Zeit, der Zuneigung und dem Vertrauen, welche diese sieben sehr unterschiedlichen Menschen verbinden.

Tomás Alonso und Mathias Hahn schenken einander eine gemeinsame Reise, Bethan Laura Wood und Philippe Malouin entwerfen für den anderen ein ganz besonderes Bett und das Trio aus Richard Hutten, Jerszy Seymour und Michael Young führt seine sehr eigenwilligen Zugänge in einem gemeinsam gestalteten Tisch zusammen. Es entstehen dabei nicht nur erstmals gemeinsame Arbeiten, es verdeutlicht sich auch eine zuversichtliche Haltung verschiedener Kulturen und Arbeitsweisen gegenüber rasenden Zeiten eines zynischen Konsums.

Ausstellungsansicht "Friends + Design", "Youhutseymatic Table" von Richard Hutten, Jerszy Seymour, Michael Young
© Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Ausstellungsansicht "Friends + Design", "Youhutseymatic Table" von Richard Hutten, Jerszy Seymour, Michael Young SKD, Foto: Tomáš Souček

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Alonso
Tomás Alonso (*1974, ES) arbeitete in den USA, Australien und Italien bevor er am Royal College of Art in London studierte. Für Alonso sind Funktionalität, Einfachheit und Materialität zentrale Themen, ohne dass er sich davon den Raum für Poesie nehmen ließe. Seine Objekte wirken zurückhaltend, selbsterklärend und zeitlos und verleugnen ihre Herstellung nie. 2015 wurde er mit dem Designer of the Future-Award ausgezeichnet.

Hahn
Mathias Hahn (*1977, DE) studierte in Deutschland Industriedesign, bevor er an das Royal College of Art ging. Seine Ausbildung als Industriedesigner prägt seine Herangehensweise – allerdings werden Funktionalität und Langlebigkeit immer wieder durch Humor und die Lust am Experiment bereichert. Mit Tomás Alonso teilt sich Hahn das OKAYstudio, ein Gemeinschaftsbüro. Neben vielen anderen Preisen erhielt er den Red Dot Award.

Hutten
Richard Hutten (*1967, NL) gilt als einer der erfolgreichsten europäischen Designer. Unter anderem Gründungsmitglied von Droog Design, arbeitet er in den Bereichen Möbel- und Produktdesign. Unangepasst und humorvoll hinterfragt er laufend gängige Kategorien der Funktionalität unseres Lebens. Seine Arbeiten befinden sich u. a. im Stedelijk Museum of Modern Art Amsterdam, dem Vitra Design Museum Weil am Rhein oder dem San Francisco Museum of Modern Art.

Malouin
Philippe Malouin (*1982, CA) studierte u.a. an der Design Academy Eindhoven und der ENSCI Paris. Malouins Arbeiten sind elegant und minimalistisch und brechen immer wieder aus den gängigen Erwartungen an Objekte aus. Viele seiner Werke sind aufwendig von Hand hergestellt. Malouin wird von Galerien weit über Europa hinaus vertreten, unterrichtet am Royal College of Art und wurde 2012 mit dem Designer of the Future-Award ausgezeichnet.

Seymour
Jerszy Seymour (*1968, DE) versteht Design als einen transformativen Vorgang. Seine experimentellen und subversiven Arbeiten, Aktionen und Interventionen basieren auf einem Design-Verständnis, welches die klassischen Grenzen negiert, aber gesellschaftliche Verantwortung immer respektiert. Seymours Arbeiten befinden sich u.a. im Vitra Design Museum Weil am Rhein, MoMA New York, Centre Pompidou Paris oder MAK Wien.

Wood
Bethan Laura Wood (1983, UK) studierte am Royal College of Art. Sie erkundet und feiert das „Mondäne“, wobei der Beziehung zu lokalen Handwerkern und der Inspiration aus unterschiedlichen Kulturen der Produktion großer Stellenwert zukommt. Zentrale Stilmittel sind starke Muster, Farben und Strukturen. 2013 wurde die Designerin mit dem Designer of the Future-Award ausgezeichnet, vertreten wird sie von verschiedenen Galerien in Europa.

Young
Michael Young (*1966, UK) gründete 1993, nach dem Studium an der Kingston University, sein Studio. Young liebt Design als industrielle Kunst, von der großen Serie bis zum Einzelstück, und verbindet dies mit großem Interesse an Herstellungstechnologien. Seine Arbeiten sind elegant und immer innovativ. Er gehört zu den international führenden Design-Persönlichkeiten und seine Arbeiten befinden sich in Museen weltweit. Seit 2006 arbeitet er in Hong Kong, eine ideale Basis, um die innovativen Unternehmen der Region zu nützen.

weitere Ausstellungen

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gelber Kasten mit vier Füßen
19.10.2017 —14.01.2018

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im Residenzschloss

Frauenportrait, Tuschezeichnung auf Papier
01.07.2017 —05.11.2017

Textildesign

im Schloss Pillnitz

aufgeschlagenes Buch neben einem Hammer
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